Rettungsaktion für einen kleinen Igel – wir bekamen 10.02.2018 einen Anruf über unsere Igelnothilfe Hotline.
Igelnothilfe – Die Igel Story „Igelrettung“ und Unterbringung in unserem Igelgehege.
Ein kleiner Igel wurde bei Minusgraden auf einer Straße in Maschen aufgefunden. Die Dame, die uns anrief, hatte sich zuvor an die Polizei gewandt. Dort hatte man ihr unsere Telefonnummer genannt, die Polizei könne nichts tun für sie. Der Igel war ziemlich erschöpft, wie sie sagte und hatte schon den Tag zuvor nicht gefressen. Sie hatte ihn abends gefunden und in ihr Haus genommen, wo sie ihn in einen großen Karton gesetzt hatte. Futter und Wasser hat sie dem kleinen Igel bereitgestellt, doch weder Wasser noch Futter hatte er angerührt.
Da sie kein Auto hat, bat sie uns, ob wir uns dem kleinen Igel nicht annehmen könnten, sie schätze den Igel auf 300 Gramm.
Wir machten uns gleich auf den Weg, nahmen einen alten Transportkorb mit und kamen gegen Mittag am Samstag bei ihr an.
Als wir ankamen sahen wir den Igel regungslos in der Ecke des Kartons. Im ersten Augenblick dachten wir, er wäre tot und haben ihn vorsichtig berührt und angestupst. Doch glücklicherweise regte er sich und wir konnten ihn in den mitgebrachten Transportkorb setzen.
Wir machten uns wieder auf den Rückweg und machten bei unserer langjährigen Tierarztpraxis (ehemals) Dr. Brust halt und stellten den kleinen Stachler dort kurz vor. Es war gar nicht so einfach, den kleinen Igel wieder aus dem Korb herauszubekommen, denn er hatte sich ganz hinten in der Ecke Schutz gesucht.
Doch nach kurzer Zeit hatten wir ihn und setzten den kleinen süßen Igel auf dem Behandlungs-Tisch.
Er wurde zuerst gewogen und brachte doch etwas über 500 Gramm auf die Waage. Der kleine Igel wurde untersucht und abgehört und für putzmunter erklärt. Zur Sicherheit sollte er noch entwurmt werden. Während die Tierärztin das Wurmmittel suchte, rannte der kleine Süße auf dem Behandlungstisch herum und wir passten höllisch auf, dass er nicht vom Tisch fällt.Der Igel erkundete alles, lief einige Male um den Transportkorb herum und machte jetzt einen munteren Eindruck – ganz im Gegenteil, als wir ihn regungslos im Karton auffanden.
In der Zwischenzeit hatte die Tierärztin die Wurmkur fertig und jetzt bekam ein einen kleinen Piks, der mir vermutlich mehr weh tat, als ihm.
Er jedenfalls nahm es gelassen und wurde „verarztet“. Zum Schluss noch vorsorglich einsprühen mit einem Mittel gegen Ungeziefer, wobei er scheinbar keinerlei Zecken oder andere Plagegeister hatte. Dann durfte der niedliche Igel wieder zurück in seinen Transportkorb und es ging ab nach Hause, damit er endlich seine Ruhe bekommen sollte.
Schnell noch ein Foto gemacht von dem kleinen süßen Igel, dann haben wir ihn in Ruhe gelassen. Da er über 500 Gramm wog und es nicht Dauerfrost tagsüber gab, quartierten wir ihn in unserem Igelgehege ein. Dort angekommen untersuchte er erst einmal alles. Wir stellten ihm Wasser und Igelfutter hin, doch er suchte sich lieber seine Höhle, in der er dann auch bis zur Nacht blieb.
Schnell verstecken und Ruhe haben.
Weg isser 🙂
Am nächsten Morgen schauten wir nach, ob der Igel das Futter angerührt hat und stellten erfreut fest, dass er scheinbar guten Appetit hatte. Fast alles war weggeputzt. So haben wir wieder einen neuen Wintergast, der sich vermutlich über das leckere Buffet aus proteinreiches Fleisch, köstlichen Insekten, Nüssen, Eiern, Shrimps und vielem mehr erfreut. Jedenfalls hat er seitdem auch prima gefressen und ist nachts putzmunter in seinem Gehege. Sobald die Temperaturen es zulassen, werden wir ihn wieder auswildern, vorerst bleibt er aber noch unter Beobachtung in seinem sicheren Igelgehege.
Wir nehmen für unsere Igelchen meistens das nachfolgend verlinkte Futter.
Nassfutter für Igel
Trockenfutter für Igel
Damit haben wir die beste Erfahrung gemacht.
Wenn Du mehr wissen möchtest über die Überwinterung von Igeln und Hintergrundinformationen zu diesen süßen Tierchen lesen willst, dann schaue doch mal auf unsere Seite „Igel überwintern“
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Bilder & Text: Holger Korsten – Igelhilfe.com
Diese Beobachtung der „ordentlichen Gärten“ (Rasen, rundheru, Thujen und wenn einmal ein Unkraut wächst oder ein vermeintlicher „Schädling“ zu sehen ist, kommt die Chemiekeule…..). Wir haben einen Kleingarten am Rande von Wien und anfangs war unser gekaufter Garten auch „ordentlich“. Über die Jahre aber haben es wir geschafft ihn „unordentlicher“ zu gestalten. Jetzt haben wir eine hundermal grössere Vielfalt an Pflanzen und Insekten und Zauneidechsen. Jüngst ein Igelnest mit 4 fast neugeborenen entdeckt. Mutter war nach wenigen Tagen leider verschwunden und die kleinen krabbelten verwirrt am Tag und beim Regen herum. Jetzt sind sie etwa 4,5 Wochen alt und fressen schon verschiedenste Käfer, Heuschrecken, auch Fliegen und natürlich besonders gerne Regenwürmer. Sie sind im Freigehäge und werden noch zugefüttert (nur früh und abends; da das Gehege mit nur etwa 5 m2 sicher viel zu klein ist, um 4 heranwachsende Igelkinder zu versorgen).
Ich möchte sie nicht im Garten auswildern, da daneben gleich eine Strasse ist (30 km/h max).Aber die Gärten rundherum sind alles andere als „igelgerecht“. Kann man die Igel (mit welchem Alter?) einfach in eine neue, passemde Umgebung aussetzen?
Es ist wunderbar zu hören, dass Sie Ihren Garten in einen lebendigen Lebensraum verwandelt haben und jetzt versuchen, diese jungen Igel zu unterstützen.
Zur Ihrer Frage: Igel werden in der Regel ab einem Gewicht von ca. 600g und einem Alter von ca. 2-3 Monaten als selbstständig betrachtet. Dies ist jedoch nur ein Richtwert und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Jahreszeit und der spezifischen Umstände. Es ist wichtig, dass die Igel vor der Auswilderung selbstständig fressen können und dass sie gesund sind.
Grundsätzlich können Sie die Igel dann auch in einem anderen Gebiet, denn dieses hier kennen sie ja bisher ohnehin noch nicht. Allerdings wandern Igel auch in der Nacht so um die 2 Kilometer, so dass ein Aussetzen immer die Gefahr von Straßen mit sich bringen.
Bevor Sie die Igel aussetzen, sollten Sie sicherstellen, dass der gewählte Ort geeignet ist. Idealerweise sollte der Ort weit entfernt von stark befahrenen Straßen sein, Zugang zu Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten bieten und frei von Pestiziden sein. Es ist auch hilfreich, wenn der Ort bereits eine vorhandene Igelpopulation hat, da dies zeigt, dass der Lebensraum geeignet ist.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Auswilderung von Igelbabys eine heikle Aufgabe ist und am besten von Fachleuten durchgeführt wird. Ich empfehle Ihnen, sich an eine lokale Wildtier-Rettungsstelle oder einen Igelverein zu wenden, um weitere Beratung und Unterstützung zu erhalten. Sie können Ihnen die besten Ratschläge für Ihre spezielle Situation geben und Ihnen dabei helfen, die besten Chancen für das Überleben dieser kleinen Igel zu gewährleisten.
Denken Sie auch daran, dass es bei der Pflege junger Wildtiere immer am besten ist, den Kontakt auf ein Minimum zu beschränken, um ihre Wildinstinkte zu bewahren. Es ist wichtig, dass sie nicht zu sehr an Menschen gewöhnt werden, da dies ihre Überlebenschancen in der Wildnis verringern könnte.